Zwei Kandidierende für das Berner Kirchenamt

Andreas Zeller, Synodalratspräsident der reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn (Refbejuso), tritt aus Altergründen zurück. Er war gut 21 Jahre Mitglied des Synodalrats, davon 13 Jahre dessen hauptamtlicher Präsident, also Vorsitzender der Kirchenregierung. Oder, populärer gesagt: der oberste Reformierte im Synodalverband der drei Kantone.

An der Sommersynode vom 26./27. Mai wählen die Synodalen Zellers Nachfolger oder Nachfolgerin. In den Startlöchern auf das Rennen ums Präsidium stehen zwei Personen: Judith Pörksen Roder, vorgeschlagen von der Fraktion der Unabhängigen, und Cédric Némitz, der für die jurassische Fraktion und die Gruppe Offene Synode (GOS) antritt.

Judith Pörksen Roder

Judith Pörksen (56) ist seit knapp einem Jahr amtierende Synodalrätin und in dieser Funktion zuständig für das Departement Gemeindedienste und Bildung. Vorher arbeitete sie während gut zehn Jahren für die reformierte Gesamtkirchgemeinde Bern als Leiterin der Fachstelle Gemeindeleben. In dieser Funktion betreute sie zum Beispiel Projekte wie «Kunst und Religion im Dialog» oder die Nacht der Religionen. Von 1994 bis 2008 war sie Pfarrerin in Bern-Bümpliz. Theologie studiert hat sie in Tübingen, Berlin und Bern. Sie ist verheiratet mit Hans Martin Roder, Pfarrer in Bern-Bethlehem.

​Cédric Némitz

Cédric Némitz wurde 1967 in Biel geboren. Seit 2013 ist der SP-Mann vollamtlicher Gemeinderat in Biel, zuständig für die Direktion Bildung, Kultur und Sport. Er hat Theologie studiert und wirkte von 1994 bis 2000 als Pfarrer in der reformierten Kirchgemeinde Biel-Mett Bözingen. Danach arbeitete er als Journalist, unter anderem als Redaktor bei «La Vie protestante Bern-Jura» und beim welschen Fernsehen. In Biel präsidierte er den Gesamtkirchgemeinderat, auch sass er acht Jahre in der Synode von Refbejuso, der er von 2006 bis 2008 vorsass. Cédric Némitz lebt in einer eingetragenen Partnerschaft.