Seit Beginn dieses Jahres ist es in der Schweiz möglich, das Geschlecht und den Vornamen im Pass zu ändern. Was noch fehlte, war die spirituelle Komponente der Namensänderung. Diese Lücke hat die Offene Kirche Elisabethen in Basel mit der «Namensfeier für Trans-, Inter- und nicht binäre Menschen» geschlossen.
Am zweiten Sonntag im April fand erstmals im deutschsprachigen europäischen Raum eine solche Namenssegnung statt. Zusammen mit Menschen aus der LGBTIQ-Community entwickelte Pfarrer Frank Lorenz, Leiter der Offenen Kirche Elisabethen, eine liturgisch-spirituelle Feier, die den neuen, selbst gewählten Namen feiert und bekräftigt.
Nicht Frau und Mann in der Bibel
Pfarrer Lorenz begrüsste die rund fünfzig Anwesenden mit den Worten: «Willkommen bei einem abenteuerlichen Experiment!» Eingangs erklärte er in einer kurzen biblischen Tour d’Horizon, dass in der Schöpfungsgeschichte nicht von den Substantiven Mann und Frau, sondern den Adjektiven männlich und weiblich die Rede sei. Damit werde in der Schrift ausgedrückt, dass Menschen verschiedene Seiten in sich tragen und insofern auch nicht immer eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden können.