Preis für Davoser Kirchen-App

Tourismus

Virtuell die Davoser Kirchen erkunden, das macht die neue App «ACross Davos» möglich. Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Davos erhielt dafür den Oecumenica-Preis.

Oecumenica-Preis

Die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK) zeichnet mit dem Oecumenica-Preis jährlich Projekte und Menschen aus, die ein lebendiges Bild der Ökumene vermitteln. Der Preis ist mit 1000 Franken dotiert. Die Basis für die Prämierung bildet die Charta Oecumenica. In der Jury der AGCK sitzen Emma van Dorp, Giorgiana Hujan, Christoph Knoch, Stefan Gisiger, Pierre-Yves Maillard. Mitglieder der AKiD sind: Reformierte Kirche (Davos Platz, Davos Dorf, Davos Unterschnitt), Katholische Kirche (Davos Platz und Dorf), Freie Evangelische Gemeinde, Pfingstgemeinde Davos, Heilsarmee Davos, Evange-lisch-methodistische Kirche Davos.

Am 22. November war es dann endlich so weit: Eine Delegation der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Davos (AKiD) durfte in Zug den Oecumenica-Preis entgegennehmen. Ausgezeichnet wurden  die Lancierung und Umsetzung der Applikation «ACross Davos». «Die Jury hat vor allem begrüsst, dass wir Jugendliche und junge Erwachsene miteinbezogen haben», erklärt Marc Schmed, Präsident der AKiD.

Jugendliche arbeiten mit
Tatsächlich basiert die Entwicklung der Handy-App auf den konzeptionellen Vorarbeiten einer Klasse aus dem Studiengang Informationswissenschaft der Fachhochschule Grau-bünden. In Zusammenarbeit mit Stu-dienleiter Michel Pfeiffer fokussierte sich das Projektteam, zu dem auch Marc Schmed gehörte, auf ein spirituell interessiertes, auch kirchenfernes Publikum.

Mode in der Kirche
Miteinbezogen in die Erarbeitung der Grundprämissen wurden auch Vertreterinnen und Vertreter der Davoser Tourismusorganisation und der Gastronomie. Die Programmierung erfolgte durch ein weiteres Stu-dierendenteam der Fachhochschule Brugg. Entstanden ist eine App, die aus dem inhaltlichen Dreieck «Bewegung», «Inspiration» und «Erlebnis» aufgebaut ist. Die Kosten beliefen sich auf rund 20 000 Franken. Was konkret bietet die App? «Die Idee ist, alle 15 Kirchengebäude in Davos mit dem Handy neu zu entdecken», sagt Projektleiter Schmed. Dabei habe jede der Davoser Kirchen ihren eigenen Themenschwerpunkt, der mit dem entsprechenden Hashtag (#) vorgestellt werde. Die Englische Kirche, nahe dem Kongresszentrum, kann so beispielsweise unter dem Hashtag #dead&risen erkundet werden. Was also Tod und Auferstehung mit der Kirche, die heute im Besitz der Freien Evangelischen Kirche Davos (FEG) ist, zu tun hat, erklärt mit einem Klick die Stimme des bekannten Kabarettisten und Musikers Flurin Caviezel.

Das Kirchlein im Sertig
Auch was die katholische Kirche in Davos Platz mit Mode verbindet, ist nachzuhören unter #fashion. Und unter #mysterioussigns erfahren die Benutzerinnen und Benutzer Überraschendes rund um das reformierte Kirchlein im Sertig. «Ein besonderes  Erlebnis bietet die App dank der Einbindung der Technik Augmented Reality», sagt Schmed. Mit diesen AR-Elementen können einzelne Objekte in der Kirche via Handy angeklickt und zum Leben erweckt werden. «Mir persönlich gefällt die Umsetzung aus dem Freskenraum in der Kirche St. Theodul in Davos Dorf, erzählt aus der Sicht des Kirchenvaters und Pilgerers Hieronymus, am besten», sagt Schmed. Er unterrichtet im Davoser Sportgymnasium bildnerisches Gestalten und arbeitet als Pfarrer der FEG.

Gelebte Ökumene
Integriert in die kostenlose App ist auch ein Quiz, bei dem Teilnehmenden ab einer bestimmten erreichten Punktzahl ein Preis winkt, der  bei der Davoser Tourismusorganisation abgeholt werden kann.
Über 500-mal sei die App «ACross Davos» seit der Lancierung an der diesjährigen Langen Nacht der Kirchen im Juni heruntergeladen worden, so Marc Schmed. Dass die AKiD von den zwölf eingereichten Projekten den ersten Preis erhalten habe, würdige auch die seit Jahrzehnten gepflegte und gelebte Ökumene in Davos, sagt er.

Schon der zweite Preis
Die AKiD ist nun bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet worden. Im Jahr 2017 prämierte die fünfköpfige Jury das Projekt «Schweigen und Beten für Gerechtigkeit und Frieden», das sie während des Weltwirtschaftsforums jeweils in der Kirche St. Johann durchführt.