Differenzen führten zum Rücktritt

Kirchenpolitik

Die Luzernerin Lilian Bachmann tritt nach nur einjähriger Amtszeit Ende Jahr aus dem Rat der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz zurück. Grund: Uneinigkeit in zentralen Fragen.

Lilian Bachmann gilt als dynamische und innovative Persönlichkeit. Im Juni letzten Jahres wurde die Juristin in den Rat der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) gewählt, Anfang 2023 trat sie ihr Amt im siebenköpfigen Gremium an. Jetzt, ein gutes halbes Jahr später, gibt sie bereits ihren Rücktritt auf Ende Jahr bekannt.

Im offiziellen Communiqué des Rates werden «unterschiedliche Auffassungen über die künftige strategische Ausrichtung der EKS» angegeben. Diese allgemein gehaltene Formel lässt einigen Reibungsverlust vermuten, der bei der Diskussion von zentralen Themen entstanden sein muss. Um welche Fragen und Themen es dabei konkret ging, wird nicht vermeldet. Mehr Informationen seien hierzu nicht erhältlich, sagt Bachmanns Pressesprecher auf Anfrage.

Förderung der Seelsorge

Noch bis Ende Jahr steht Lilian Bachmann im Rat dem Ressort «Öffentlichkeit und Werke» vor. Als EKS-Rätin sitzt sie überdies im Stiftungsrat HEKS sowie im Vorstand des Politforums Bern. Die 50-Jährige amtet seit drei Jahren auch als Präsidentin der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Luzern. Hier engagiert sie sich unter anderem in der Förderung der Seelsorge, etwa mit dem Aufbau einer aufsuchenden Seelsorge am Arbeitsplatz. Auch der Einbezug junger Leute ins kirchliche Leben ist ihr ein Anliegen.

Im November wird neu besetzt

EKS-Präsidentin Rita Famos bedauert den Rücktritt von Lilian Bachmann aus dem Rat der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz: «Sie hat wertvolle Impulse in die Ratsarbeit eingebracht, die wir auch in die weitere Arbeit der EKS einfliessen lassen werden.»

Aus dem EKS-Rat ausgetreten ist im Frühling aus persönlichen Gründen bereits die methodistische Pfarrerin Claudia Haslebacher, die das Ressort «Beziehungen und Ökumene» betreute. Vorgesehen ist, die beiden Sitze an der kommenden Novembersynode in Bern neu zu besetzen.