Bumm – bald steht wieder ein Jahreswechsel an, mit Feuerwerksknall und Glockenschall. Warum eigentlich findet in der westlichen Welt der Sprung vom alten ins neue Jahr ausgerechnet mitten im Winter statt, an einem Datum ohne jeglichen astronomischen und somit natürlichen Bezug?
Logischer wäre es doch, ein neues Jahr am 21. März zu beginnen, zeitgleich mit dem Frühlingsäquinoktium und damit dem offiziellen Frühlingsbeginn. Astronomisch, praktisch, gut. So, wie es viele Völker im Kaukasus, in der Schwarzmeerregion, im Nahen Osten und in Zentralasien mit ihrem Novruz-Fest handhaben.
Vier Monate am falschen Platz
Dieser jahreszeitlichen und fast zwingenden Logik fügten sich ursprünglich auch die Römer. Die Amtszeit der beiden Konsuln, also der höchsten römischen Staatsbeamten, begann jeweils am 1. März, dem meteorologischen Frühlingsbeginn, und damit begann auch das römische Kalenderjahr. Damals hatten die «zählenden» Monatsnamen September (der Siebte), Oktober (der Achte), November (der Neunte) und Dezember (der Zehnte) auch noch ihren richtigen Platz im Reigen der Monate.
Dass diese Zählung heute nicht mehr stimmt und das Jahr bereits im Januar beginnt, hat seinen Grund in einem längst vergangenen Krieg. Die auf der Iberischen Halbinsel lebenden Kelten machten den Römern anderthalb Jahrhunderte vor Christi Geburt zunehmend zu schaffen. Die Lage drohte aus den Fugen zu geraten, deshalb plante Rom für das Jahr 153 einen Feldzug, angeführt von einem neuen Konsul, der hierzu besonders geeignet schien: Quintus Fulvius Nobilitor.