Etwas mehr als 7000 Menschen sind inzwischen in der Schweiz an oder mit Covid-19 gestorben sind. Im Verhältnis zur Bevölkerung sind das mehr als sämtliche unserer Nachbarländer zu beklagen haben. Pro Tag sterben über 80 Menschen. Damit liege unser Land «auf dem traurigen siebten Platz», meinte Martin Ackermann, Präsident der Nationalen Task Force bei der letzten Medienkonferenz.
Corona-Tote werden hingenommen
Diese Tatsache scheint hierzulande aber kaum jemanden wirklich aufzuregen oder in Sorge zu versetzen. Auch dass Sterbende ihre letzten Stunden einsam in Isolation verbringen, gehört offenbar immer noch in die Kategorie «traurige Einzelschicksale».
Dass die Schicksale in Altersheimen und in Pflegeinstitutionen tatsächlich sehr traurig sind, weiss der Pfarrer an der Berner Friedenskirche und im Haus der Religionen Christian Walti. «Auch von der bald hundertjährigen Mutter und Grossmutter möchten die Angehörigen angemessen Abschied nehmen. Es ist für alle sehr schlimm, in solch existentiellen Momenten durch Schutzmassnahmen eingeschränkt zu sein.»