Sternenkrieger mit Lichtschwertern und klingenden Kassen

Kino

Der Kampf zwischen Gut und Böse geht in die nächste Runde: Bald startet die siebte Folge der «Star Wars»-Filmreihe – sie spielt mit religiösen Motiven.

Die «Star Wars»-Filme sind eine Wissenschaft für sich. Das märchenhafte Science-Fiction-Epos begann mit dem Film «Krieg der Sterne», der 1977 in den US-Kinos anlief und sieben Oscars einheimste. Schon damals ging es um den Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Jedi- und Sith-Orden. Seither variierten fünf Folgefilme das Thema mit viel Computertechnik und Action. Auch der neue Kinofilm mit Start am 17. Dezember wird voraussichtlich erneut «vor langer langer Zeit in einer entfernten Galaxie» spielen.

Buddhismus und Christentum. Alle Filme sind von kuriosen Wesen wie Robotern, reptilienähnlichen Monstern und Helden mit Überkräften bevölkert. Und alle spielen mit vielfältigen religiösen und mythologischen Bezügen. Der Theologe Christian Feichtinger führt in einem Buch aus, wie der «Star Wars»-Schöpfer Georg Lucas Elemente von Christentum und Judentum, Buddhismus und Daoismus, New Age und Tiefenpsychologie zusammenmixte. Zum Beispiel ist die Ausbildung der guten Je­di-Ritter einerseits von japanischen Samurai-Idealen geprägt, die vom Buddhis­mus und Daoismus beeinflusst wurden. Andererseits erinnern Gespräche zwischen den Jedi-Meistern und ihren Schülern an Dialoge, die Jesus mit seinen Jüngern führte.

Simples Weltbild. Der Jedi Anakin Skywalker ist sogar eine Art Christusfigur: Er startet als jungfräulich geborener «Auserwählter», mutiert danach jedoch zum Bösewicht. Mit solchen Elementen habe Georg Lucas den Filmen «Tiefe und Anziehungskraft» geben wollen, schreibt Feichtinger. Er habe an eine gemeinsame Basis aller Religionen geglaubt.

Der Theologe Mike Gray hat sich in seiner Doktorarbeit mit Fantasyliteratur befasst und sieht dies skeptisch. «Die Filme kokettieren mit allerlei religiösen Symbolen und einer verallgemeinernden Religiosität, bleiben jedoch oberflächlich», sagt der Pfarrer in Meilen. Dazu werde ein simples Weltbild suggeriert: Die sogenannte «Macht», die als zentrales Prinzip der Filme alle Protagonisten steuert, sei entweder hell oder dunkel. «Erst die moralische Komplexität der Protagonisten animiert zu einer anspruchsvolleren Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben», so Gray.

Konfession Jedi. Trotzdem fasziniert das «Star Wars»-Universum sehr viele Menschen. Es gibt sogar solche, die sich zur Religion der Jedi bekennen. So gross der Fanrummel ist, so gross ist auch die Zahl der Merchandising-Produkte, von Video-Games über Lego-Sets bis hin zu Kostümen. «Star Wars» ist darum auch eine Geldmaschine eigener Klasse: Weltweit sind schon Wochen vor dem Filmstart Tausende Vorstellungen ausverkauft.

Rätselraten um den Inhalt des Films

Die Handlung der siebten «Star Wars»-Episode mit dem Titel «Das Erwachen der Macht» ist ein gut gehütetes Geheimnis. Durchgesickert ist, dass legendäre Helden aus den Episoden 1 bis 3 wie Luke Skywalker – um einiges gealtert – wieder vorkommen. Erstmals war «Star Wars»-Erfinder Georg Lucas nicht mehr beteiligt, der 2012 seine Rechte an die Walt Disney Company verkauft hat.