Salomo kommt zur Einsicht, dass
dies alles «nichtig und ein Greifen nach Wind» ist. Der wahre Wert
liege in der Weisheit.
Pulverisiert und getrunken
Drastisch zeigt sich die Nichtigkeit des Goldes in der Geschichte vom Goldenen
Kalb. Während Moses, der Anführer des Volkes Israel, auf den heiligen
Berg steigt, um von Gott die Gebote zu empfangen, giesst das Volk ein
goldenes Götzenbild in Form eines Kalbes und verehrt es in einem
kultischen Tanz.
Mitten in diesem Treiben
kommt Moses zurück. Er wird zornig, wirft das Götzenbild ins Feuer,
zermörsert die Überreste und lässt das abtrünnige Volk das Pulver mit
Wasser trinken. Diese Erzählung lehrt, was das herrliche Gold eben auch
sein kann: ein falscher Gott, zuerst verehrt, dann hinfällig und zuletzt ausgeschieden mit dem Kot. Sogar das kostbare Gold ist vergänglich,
einzig Gott ist beständig.
Die Liebe ist mehr wert
Dieser Gedanke wird im Neuen Testament weitergeführt. Hier ist wenig von Gold
die Rede, und wenn, dann meist negativ. Zwar ist der Wanderprediger
Jesus laut der Bibel ein Spross aus dem Stammbaum von König David und
wird bei seiner Geburt mit Gold beschenkt.
Dennoch ist er im Leben ein
einfacher Bauhandwerker, und seine Jünger sind Fischer und Netzmacher.
In diese Welt will das Gold als Inbegriff von königlicher Herrlichkeit
und Macht nicht passen. Gold gehört nicht zum Besitz eines Apostels –
die Gaben des Geistes sind dem Edelmetall vorzuziehen.
Dies verdeutlicht die Szene, in der Petrus und Johannes einen Gelähmten
heilen, der vor dem Tempel in Jerusalem sitzt und um Almosen bittet.
Petrus sagt zu ihm: