Das Buch Rut im Alten Testament erzählt in vier Kapiteln eine Geschichte von Migration und einer aussergewöhnlichen Frauenfreundschaft: Noomi verlässt mit ihrem Mann und den beiden Söhnen aufgrund einer Hungersnot ihre Heimatstadt Bethlehem. Im fremden Land Moab hoffen sie auf ein besseres Leben. Die beiden Söhne heiraten zwei dort heimische Frauen: Rut und Orpa. Doch bald sterben die Männer. Zurück bleibt die Israelitin Noomi und die beiden moabitischen Schwiegertöchter.
Als Noomi sich für eine Rückkehr nach Bethlehem entscheidet, fordert sie Rut und Orpa auf, nicht mit ihr mitzugehen. Statt in die Fremde sollen sie zu ihren Familien gehen. Während Orpa Noomis Aufforderung folgt, weicht Rut nicht von Noomis Seite: «Dränge mich nicht, dich zu verlassen. Denn wohin du gehst, dahin werde auch ich gehen.» Rut zieht also mit ihrer Schwiegermutter nach Bethlehem, wo Rut nun eine Fremde ist und mit Ausgrenzung rechnen muss. Doch die Migrationsgeschichte nimmt ein glückliches Ende: Während Rut auf den Feldern Ähren sammelt, lernt sie den Landbesitzer Boas, einen Verwandten Noomis, kennen. Boas heiratet die Witwe Rut. Ihr gemeinsamer Sohn Obed ist der Grossvater von David, der bedeutendste König in der Geschichte Israels.