Lydia

Von Adam bis Zippora

Wie linderte David die Depressionen von König Saul? War Maria Magdalena die Geliebte von Jesus? «reformiert.» stellt biblische Personen vor.

In der Apostelgeschichte trifft Lydia auf Paulus, der im nördlichen Griechenland das Evangelium verbreitet. Ausserhalb des Stadttors der römischen Kolonie Phi-lippi hört Lydia an einer Gebetsstätte dem Missionar zu. Seine Worte berühren ihr Herz, so dass sie sich gleich am Fluss von Paulus taufen lässt. Lydia zählt somit zu den bedeutendsten Frauen des Neuen Testaments. Sie ist nicht nur erste Christin Philippis, sondern die erste Person überhaupt, die sich auf dem europäischen Kontinent taufen liess.

Über Lydia lesen wir in der Bibel nur wenige Sätze (Apostelgeschichte 16,11-15 und 16,40). Sie wird als «Gottesfürchtige» beschrieben. Das hiess damals, dass sie keine Jüdin war, aber mit dem Judentum sympathisierte und eine jüdische Lebensweise angenommen hatte. Und wir erfahren, dass Lydia eine Geschäftsfrau aus dem lydischen Thyatira war, die mit der Luxusfarbe Purpur handelte. Ihr Beruf brachte sie nach Griechenland in die aufstrebende römische Stadt Philippi. Diese lag an der Haupthandelsstrasse «Via Egnatia», die weiter ins Zentrum der damaligen Welt, nach Rom, führte. In der Apostel-geschichte steht, dass sich Lydia nicht alleine taufen liess, sondern mit allen, die zum Hausstand gehörten. In ihrem Haus traf sich fortan die christliche Gemeinde.