«Und ich sah ein Tier aus dem Meer aufsteigen, das hatte zehn Hörner und sieben Köpfe. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe und auf seinen Köpfen standen Lästernamen. Und das Tier, das ich sah, glich einem Panther, und seine Füsse waren wie die eines Bären, und sein Maul war wie das Maul eines Löwen.» (Apk 13,1-2)
Diese Beschreibung eines endzeitlichen Monsters findet sich in der Offenbarung des Johannes, dem letzten Buch der Bibel. Es schildert in visionären Bildern das Ende dieser Welt und den Anbruch einer neuen Zeit. Bei diesem dramatischen Geschehen hat unter anderem auch das besagte Tier einen Auftritt. Wer oder was ist mit diesem Tier gemeint?
Ein gehörntes Monster, auf dessen Stirn Lästerliches steht, lässt sogleich an den Teufel denken. Weil sich der Text aber an verfolgte Christen im Römischen Reich wandte, drückte sich der Autor verschlüsselt aus, und entsprechend vielfältig sind die Deutungen. Ursprünglich war vielleicht Kaiser Nero, der brutale Christenverfolger, gemeint. Im Mittelalter stand das siebenköpfige Tier für die Sieben Hauptsünden, in der Reformationszeit für das Papsttum. Sicher ist nur: Das Tier ist böse.
