Der jüdisch-persischen Königin Ester ist im Alten Testament der Bibel ein ganzes Buch gewidmet. Das Buch beginnt mit der märchenhaften Schilderung eines Gastmahls, das der Perserkönig Xerxes den Fürsten seines Reiches ausrichtet, mit üppigen Speisen und einer prunkvollen Ausstattung aus kostbaren Steinen und edlem Metall.
Im Lauf des Gastmahls will der König auch noch mit seiner schönen Frau Waschti auftrumpfen und sie den Herren vorführen. Die Königin weigert sich aber zu erscheinen, worauf der erboste Herrscher sie verstösst. Neue Königin wird Ester, die aus einer in Xerxes’ Reich lebenden jüdischen Familie stammt, was am Hof jedoch niemand weiss.
Dann aber kommt aus, dass ihr Cousin Mordochai, der sich beharrlich weigert, den Königsstellvertreter Haman zu ehren, Jude ist. Haman beschliesst, die Juden auszurotten und Mordochai zu erhängen. Mordochai seinerseits bewegt Ester, bei Xerxes zu intervenieren und den Völkermord zu verhindern. Dies gelingt ihr. Am Galgen stirbt schliesslich Haman, nicht Mordochai.
Christliche Theologen des Mittelalters deuteten Ester als Vorbotin von Maria, der Mutter Jesu, die in manchen Konfessionen als Fürbitterin der Menschheit gilt.