Ein Café unter Linden als Ort zum Lernen

Bildung

Hinter der Kirche Oberstrass betreiben Jugendliche donnerstags ein Summer-Kafi und sammeln erste Erfahrungen in der Gastronomie.

Eine bunte Wimpelgirlande ist über den Platz gleich hinter der reformierten Kirche Oberstrass in Zürich gespannt. An den gelben Tischen sitzt eine Gruppe Senioren bei Kaffee und Kuchen, daneben drei Mütter mit kleinen Kindern – im Schatten unter grossen Linden.  

Zum zweiten Mal in diesem Jahr hat hier ein Summer-Kafi geöffnet, jeden Donnerstag laden Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule am Rigiplatz dazu ein. Bei gutem Wetter und noch – ausser während der Sommerferien – bis im Herbst. Die Kirchgemeinde stelle die Infrastruktur zur Verfügung, den Platz, Tische, Spielgeräte für Kinder und die Getränke, sagt Sozialdiakonin Olivia Koller. Die Schülerinnen und Schüler bringen die Backwaren und organisieren den Service.   

Einen Wunsch erfüllt

Acht Jugendliche arbeiten in den zwei Schichten zwischen 14.15 und 17 Uhr. Eine weitere Gruppe bäckt jede Woche, an diesem Nachmittag sind Schokoladen- und Kokoskuchen im Angebot. Der Wunsch nach einem Café sei einst aus dem Quartier selbst gekommen, sagt Koller. Um die Kirche herum gibt es zahlreiche Schulen. Eltern hätten sich nach einem Ort gesehnt, wo sie im Sommer Zeit verbringen können.  

Seit dem vergangenen Jahr hat die Sekundarschule Rigiblick den Betrieb des Cafés übernommen. Die sonderpädagogische Privatschule macht ihre Schülerinnen und Schüler mit ihrer eigenen Schülerfirma für anschliessende Berufslehren fit. 

Pünktlichkeit und Ausdauer

Im Betrieb können die Jugendlichen erste Erfahrungen in der Gastronomie sammeln. Und Grundsätzliches lernen: «Umgangsformen, Zuverlässigkeit, Ausdauer und Pünktlichkeit», zählt Schulleiterin Angelika Strobel auf.  

Auch Selbstwirksamkeit sei ein wichtiges Thema. «Zu merken, dass man etwas kann und gut gemacht hat», sagt Strobel.