Die Last des administrativen Aufwands in den Spitälern wird immer grösser. Längst muss das medizinische Personal nicht mehr nur Behandlungsverläufe dokumentieren. Von der spitalinternen Finanzabteilung über Krankenkassen, Bund und Wissenschaft bis zu den Zertifizierungsstellen – alle wollen Daten.
Der Datenhunger verschlingt allerdings Zeit, die den Pflegefachleuten, Ärztinnen und Ärzten am Bett oder im Gespräch mit den Patientinnen und Patienten fehlt und zu Stress führt. Viele sind mittlerweile so unzufrieden mit der Situation, dass sie früh wieder aus dem Beruf aussteigen. Pflegenotstand und Ärztemangel verschärfen sich dadurch.
Nicht jedes Detail festhalten
Diese Problematik möchte Brida von Castelberg, ehemalige Chefärztin im Zürcher Stadtspital Triemli, mit dem Projekt «Adminimierung» angehen. Zusammen mit der Akademie Menschenmedizin (AMM), die sich für ein menschliches und bezahlbares Gesundheitssystem einsetzt, sucht Castelberg ein Spital, das bereit ist, seine Administration auf ein Minimum herunterzufahren. Ziel ist herauszufinden, ob sich die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Behandlungsergebnisse positiv verändern.