Ruhig, geradezu still ist es an diesem späten Vormittag im Lassalle-Haus oberhalb von Zug. Einzig zwei Angestellte der Rezeption sind im imposanten Eingangsbereich zugange. «Das ist einer dieser Tage, die uns zu schaffen machen», sagt Jesuit Toni Kurmann, Direktor des Hauses. Gerade weilt nur eine Gruppe mit ihrem Wochenkurs im Zentrum der Jesuiten, das sich der interreligiösen Begegnung und spirituellen Bildung verschrieben hat. In den Holzfächern liegt das Programm aus, doch viele der aufgeführten Tagungen und Workshops werden hier nicht mehr stattfinden: Das Lassalle-Haus in Bad Schönbrunn mit seinen 79 Zimmern schliesst Ende Juni den Hotel- und Gastrobetrieb. Stattfinden sollen dann nur noch Tagesveranstaltungen, Gottesdienste und Meditationen.
43 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren ihre Stelle, das Konsultationsverfahren ist inzwischen abgeschlossen. In einer Informationsmail hiess es, zwar seien mehrere vielversprechende Ideen präsentiert worden. Keine Initiative habe jedoch kurzfristig neue Perspektiven eröffnet. Auch die Petition zur Rettung des Hauses brachte keine Wende, obwohl in wenigen Tagen über 5000 Menschen unterzeichneten, darunter prominente Personen wie Herzchirurg Thierry Carrel oder Publizist Roger de Weck.