Die Welt ist alles andere als besonders tierfreundlich: Tiere verlieren den Lebensraum, leiden in Massenhaltung, Arten sterben aus. Jedenfalls ist das der Standpunkt des Arbeitskreises Kirche und Tiere (Akut). Deshalb müsse jetzt gehandelt werden, fordert er unter anderem auf seiner Website. Wir Menschen seien beauftragt, uns um die Schöpfung zu kümmern. Genau zu diesem Zweck hat der Arbeitskreis im Oktober 2020 eine Initiative lanciert, die «Tierfreundliche Kirche».
Mit dieser will Akut Kirchgemeinden zum Handeln motivieren. Wer das Zertifikat will, verpflichtet sich, fünf Grundsätzen zu folgen: die «mitgeschöpfliche Würde» von Tieren zu achten, tierfreundlich zu beschaffen und zu kommunizieren, Lebensräume für sie zu schaffen und zu schützen, ihnen im kirchlichen Leben und Denken Raum zu geben und Organisationen mit tierethischem Fokus zu unterstützen.
Eine Chance für Gespräche
Und so setzt das die jüngste «tierfreundliche Kirche» um: «Auf unserem monatlichen Mittagstisch steht nur noch jedes dritte Mal ein Fleischgericht», erklärt Christine Thommen, Präsidentin des Kirchenstandes Schaffhausen-Buchthalen. Die Kirchgemeinde führte schon seit einigen Jahren Tiersegnungsgottesdienste durch und war auch bereits mit dem Label Grüner Güggel umweltbewusst auf dem Weg. «Und so beschlossen wir, unsere Massnahmen im Segment der Tierfreundlichkeit auszuweiten», führt Christine Thommen aus.