Lebendig im unmittelbaren Sinn des Wortes wirkt Sarah Bach – treffender im Dialekt: läbig. Sie schaut wach, spricht sprudelnd, aber zugleich bedacht, und sie hört gut zu. Es scheint ein Feuer in ihr zu brennen für alles, was sie tut. Das ist so einiges. Und für manche scheint es nicht ganz zusammenzupassen.
Die 28-Jährige Bernerin ist in einem Vollzeitpensum als Pfarrerin in der Evangelisch-methodistischen Kirche Schweiz tätig, in Schwarzenburg und Gstaad. Zudem ist sie mit ganzem Herzen Klimaaktivistin. So war sie bei der Besetzung des Berner Bundesplatzes Ende September mit dabei. Das Ziel, das die Bewegung mit der Aktion hatte, sieht sie erreicht: «Wir haben Aufmerksamkeit erregt, das Thema kam wieder in den Medien, und es haben sich Gespräche ergeben», lautet die Bilanz der Pfarrerin.
Die Polizei leidet auch
Dass über die Form des Protests, die illegale Besetzung, öffentlich intensiv diskutiert wurde, gehört für Sarah Bach dazu. «Die Auseinandersetzung mit der Form des gewaltfreien Widerstands ist auch wichtig.» Alle Personen auf dem Platz hätten ein Training gehabt in dieser Form.
Die Polizei etwa wird dabei nicht als Gegner gesehen – denn auch sie sind von Klimaveränderungen betroffen. Schliesslich gehe es darum, die Menschlichkeit des Gegenübers zu bewahren. «Insgesamt war ich sehr beeindruckt vom Handeln der Aktivistinnen und Aktivisten, aber auch vom Vorgehen der Polizei und der Regierung», sagt Sarah Bach.