«Kirche kann ganz schön spannend sein» lautet der Slogan des dreissigsekündigen Werbespots der Kirchgemeinde. Zu sehen ist ein Mittvierziger, der während des Orgelspiels im Gottesdienst einschläft. Ausser ihm sitzen nur fünf andere im halbdunklen Raum. In seinem Traum jedoch wird der Gottesdienstbesucher zum Kinozuschauer, der dramatische Szenen aus der Kirchgemeinde im Stil eines Actionfilms erlebt. Schliesslich wacht er ganz erstaunt in der hellen Kirche voll fröhlicher Menschen wieder auf. Die Botschaft des Spots ist klar: In der Kirche läuft was, sie ist ganz und gar nicht so öde, wie man denken könnte.
Ab dem 13. Januar ist der Trailer für vier Wochen im Kino Wildemann in Männedorf zu sehen. Pfarrer Achim Kuhn sagt: «Wir möchten einen innovativen Werbekanal ausprobieren, denn die herkömmliche Werbung wird oft zu wenig wahrgenommen.» Die Kirchgemeinde will Menschen vor allem dazu motivieren, sich in der Kirchenpflege zu engagieren. Mitglieder für dieses relativ zeitintensive Gremium sind nämlich schwer zu finden. Darum verweist der Spot auf eine Informationsveranstaltung, zudem liegen Flyer auf. Kuhn sagt: «Wir möchten Menschen ab zirka fünfzig Jahren gewinnen, denn Jüngere sind in der Regel beruflich und familiär zu stark eingespannt.» Genau solche Menschen verkehrten viel im Kino Wildenmann.
Aufwendig. Den Inhalt des Trailers hat die Kommunikationskommission der Kirchgemeinde mit einem Werbebüro erarbeitet. Zwanzig Personen aus der Gemeinde wirkten bei den Dreharbeiten mit. Die Hauptrolle spielt ein professioneller Schauspieler. Laut Kuhn belaufen sich die Kosten für den Werbespot und die Ausstrahlung auf rund siebentausend Franken. Die Werbung verspreche nicht zu viel, ist der Pfarrer und Kommunikationsberater überzeugt. «Die Kirche ist fast der einzige Ort im Gemeinwesen, in dem man sich so enorm vielseitig engagieren kann.»
