Der nächtliche Kampf bis aufs Blut mit einer Stechmücke. Nachdenklichkeit in einer Silvesternacht. Die balladeske Geschichte von einem Stallburschen, der nicht weiss, wie mit einem edlen Pferd umzugehen ist. Die gespenstische Stimmung einer Walpurgisnacht. Der Sternenhimmel. Der Tod als Spielmann, nach dessen Pfeife alle tanzen.
Dies und noch vieles mehr hat Marianne Grund, in Oberburg lebende ganzheitliche Therapeutin sowie Lyrikerin, in ihrem zweiten, letzthin erschienenen Gedichtband «Zu de Wurzle cho» frisch aus dem Leben gegriffen und ebenso frisch in Mass und Reim gesetzt – in berndeutsche Verse.
Dialekt in Reim und Mass
Berndeutsch steht schon lange nicht mehr ausschliesslich für Volkstümliches. Der Dialekt hat Einzug gehalten in die Hoch- wie in die Breitenkultur der deutschsprachigen Schweiz. Marianne Grund schreibt einen Dialekt, der sich stark an der alltäglichen Sprache des unteren Emmentals orientiert, aber dennoch einen literarischen Anhauch hat: Ein erdiger, manchmal deftiger, manchmal stillerer Klang verbindet sich mit fein Beobachtetem und gekonnt Verdichtetem zu eingängigen, dabei aber auch tief- und hintersinnigen Strophen.