Recherche 29. März 2022, von Nadja Ehrbar

Die Synode sagt Ja zu 2,5 Millionen Franken fürs Klima

Umwelt

Die Zürcher Synode hat einem Kredit von 2,5 Millionen Franken zugestimmt. Damit sollen möglichst viele Kirchgemeinden mit dem Umweltlabel «Grüner Güggel» zertifiziert werden.

Massnahmen gegen die Klimakrise sind notwendig. Darin waren sich die Mitglieder der Zürcher Kirchensynode an ihrer Sitzung vom 29. März in Zürich-Oerlikon einig. Uneins waren sie sich darin, wie schnell diese Massnahmen umgesetzt werden sollten. Zur Debatte stand ein Rahmenkredit von 2,5 Millionen Franken, mit dem der Kirchenrat sein Legislaturziel «Umweltbewusst handeln» umsetzen und das Umweltmanagementlabel «Grüner Güggel» in möglichst vielen Kirchgemeinden etablieren will. 

Letzeres greife zu sehr in die Autonomie der Kirchgemeinden ein, fand Martin Breitenstein (Liberale Fraktion), der im Namen einer Minderheit der vorberatenden Kommission einen Rückweisungsantrag stellte. «Den Kredit im Grundsatz begrüssen wir», sagte er. «Doch wir möchten, dass der Kirchenrat vorgängig eine Vernehmlassung durchführt.» In seinem Bericht hatte der Kirchenrat die Erlangung des Labels zwar als freiwillig definiert. Aber Breitenstein befürchtete, dass die Freiwilligkeit sich «im Handumdrehen in zwingendes Recht» verwandeln würde. 

Weitere Synodalen sahen einen grossen zeitlichen und administrativen Aufwand auf die Kirchgemeinden zukommen. «Die Unterstützung der Landeskirche ist zwar da, doch sie ist zu klein», sagte etwa Christian Meier, (Evangelisch-kirchliche Fraktion). Der Kirchenrat plant, eine zentrale Anlaufstelle für Umweltthemen innerhalb der Landeskirche zu schaffen, welche die Kirchgemeinden berät und unterstützt. Regionale Vertreterinnen sollen die kantonale Stelle mit zehn Stellenprozenten ergänzen.

Massnahmen sind «dringlich»

Für die zuständige Kirchenrätin Esther Straub war klar, dass die Massnahmen gegen die Klimakrise dringlich sind. «Es wurde zu lange gezögert und verharmlost», sagte sie. Obwohl die Exekutive nach Überweisung der Motion im Juni 2021 zwei Jahre Zeit für die Ausarbeitung der Vorlage gehabt hätte, machte sie nun voran und brauchte nur gerade neun Monate. «Ich hoffe, dass sich möglichst viele Gemeinden auf den Weg der Zertifizierung machen», sagte Straub.

Der Rückweisungsantrag der Kommissionsminderheit hatte schliesslich keine Chance. In der Schlussabstimmung kam der Rahmenkredit mit 76 Ja- zu 13 Nein-Stimmen klar durch.

Die Gemeinden werden in einem nächsten Schritt dazu verpflichtet, ein sogenanntes Grünes Datenkonto zu führen, in dem sie den Energieverbrauch ihrer Immobilien und ihre CO2-Bilanz erfassen. Auf der Basis dieser Daten will der Kirchenrat 2025 einen Zwischenbericht erstellen, der aufzeigt, ob die von der Motion geforderten Ziele erreicht werden konnten und wofür der Rahmenkredit verwendet wurde.

Erst danach will er Massnahmen zur Absenkung der CO2-Emissionen vorschlagen, über welche wiederum die Synode befinden könnte. Ebenso darüber, ob diese verpflichtend sein sollen oder nicht.