In ihrem neuesten Buch macht Deutschlands bekannteste Theologin Mut zur Liebe. Der Hintergrund: Nach 40 Jahren hat die ehemalige Bischöfin ihre Jugendliebe Andreas Helm getroffen. «Hallo, ich bin Andreas», sprach er sie an einer Veranstaltung an. Nach diesem Gruss tauschen sie erste E-Mails aus, später treffen sie sich im Restaurant.
Schliesslich erwächst eine Partnerschaft, über die sie berichten. Entstanden ist ein Buch über geteilte Freude und gemeinsames Erleben und was Glück jenseits der 60-Jahre-Grenze ausmacht. Es ist auch ein Dokument über die Generation und Lebenswelt der Babyboomer. Wie war das doch mit dem ersten eng umschlungenen Tanz im Discokeller oder mit der Landung auf dem Mond?
Frau Kässmann, mit Ihrem Lebenspartner haben Sie das Buch «Mit mutigem Schritt zurück zum Glück geschrieben». Warum dieses Buch?
Margot Kässmann: Aus zwei Gründen: Freunde und Bekannte forderten uns auf, unsere schöne Geschichte zu erzählen. Und wir wollten uns vor der Öffentlichkeit und Presse nicht verstecken, sondern selber darüber schreiben. Während der Corona-Pandemie fanden wir die Zeit dafür.
Herr Helm, wie war es, als Sie plötzlich in der Öffentlichkeit standen?
Andreas Helm: Das entwickelte sich allmählich. Margot hatte viele Termine, zu denen ich sie begleitete. So musste ich mich daran gewöhnen, nicht gerade im Rampenlicht, aber doch ein Stück weit in der Öffentlichkeit zu stehen.
Kässmann: Heute ist die Situation entspannter, wir müssen nicht jedem erklären, wer dieser Mann an meiner Seite ist.
Die Geschichte, wie Sie nach Jahrzehnten zusammengefunden haben, ist sehr romantisch.
Helm: Ja, das sagen viele.