Sie nennen sich «Letzte Generation» oder «Erde brennt». Weil sie das Ende der Welt befürchten, kleben sie sich auf Strassen fest und besetzen Schulen – durch zivilen Ungehorsam und indem sie von der Regierung fordern, den Klimanotstand einzuführen, wollen sie eine Klimapolitik erzwingen, die die Erderwärmung verhindert und die Erde rettet.
Am Beispiel der Klimaaktivisten fragt Felix E. Müller, Journalist, Publizist und langjähriger Chefredaktor der NZZ, wohin die Rede vom Weltuntergang führt und was dies mit Religion zu tun hat. Anfang Februar war Müller im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Tischreden zu Fragen des Zeitgeschehens» zu Gast in der Kirchgemeinde Waldenburg mit dem Vortrag «Überall ist Weltuntergang».
«Klimadebatte erfüllt vom Weltuntergang»
Endzeitvorstellungen seien heute Teil eines politischen Diskurses geworden, sagt Felix E. Müller. «Im Kern ist die Klimadebatte erfüllt von Vorstellungen vom Weltuntergang.» Dass der Klimakollaps viele junge Leute tatsächlich mit Angst erfüllt, bezweifelt Müller nicht. Und Endzeitstimmung sei kein Phänomen, das nur in links-grünen Kreisen zu beobachten sei. Auch Donald Trump habe von der Zukunft ein düsteres Bild gemalt. Für Rechtspopulisten gehörten Untergangsszenarien zum Geschäftsmodell.