Und was bedeutet die rechtsextreme Regierung für den Zionismus?
Netanjahus Regierung ist nicht nur rechtsextrem, sondern auch anti-zionistisch und rassistisch. Der Zionismus kennt gewisse Regeln. Nämlich, dass all jene, die in Israel leben, gleiche Bürgerrechte und Chancen haben. Er respektiert die vielfältigen Formen des Judentums. Gelten diese Regeln nicht mehr, ist das das Ende des Zionismus. Deshalb gibt es namhafte israelische Stimmen des weltweiten Zionistenverbandes, die sich öffentlich gegen die Regierung aussprechen.
Was kann die jüdische Diaspora tun, damit die zionistische Bewegung nicht stirbt?
Sie kann diejenigen unterstützen, die sich für ein freieres Israel einsetzen.
Und wie soll das konkret gehen?
Indem sie dem New Israel Fund (NIF) finanziell unter die Arme greift. Der NIF setzt sich für Gleichberechtigung, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie ein und ist in Israel führend. Angesichts der aktuellen Lage hat er ein Netzwerk gegründet, das wichtige Akteure unterstützt, die sich gegen die Reform wehren.
Haben Sie Beispiele für solche Akteure?
Die Association for Civil Rights in Israel (ACRI), die der Regierung auf die Finger schaut und genau hinsieht, wenn die zivilen- und Menschenrechte, die für alle Bewohner Israels gleich gelten, nicht eingehalten werden. Ein anderer Akteur, der momentan unterstützt wird, ist der Human Rights Defenders Fund, welcher das Recht zu Protesten und Demonstrationen verteidigt.