Präzise erklingen die ersten Töne, kurz darauf erfüllt ein donnernder d-Moll-Klangteppich die reformierte Kirche Wil in Dübendorf. Der Beginn von Bachs Toccata ist an Dramatik und Virtuosität kaum zu überbieten. An diesem Stück messen Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt ihr Können. An der Orgel in der Dübendorfer Kirche sitzt ein schmaler Junge mit asiatischen Gesichtszügen im grauen Adidas-Hoodie. Seine Füsse stecken in dunklen Halbschuhen. Wie von allein finden sie den Weg über die Pedale, während die Hände über die Tasten der Klaviaturen, der sogenannten Manuale, gleiten.
Jamie Deng ist zwölf Jahre alt und übt für den Final des Schweizerischen Jugendmusikwettbewerbs. Vor dem Spieltisch, an dem er Tasten und Pedale bewegt und Register für die Klangfarben zieht, läuft die Dübendorfer Organistin Yun Zaunmayr auf und ab, in einer Hand die Noten, mit der anderen gibt sie Einsätze und Taktschläge vor.