Vom reissenden wilden Strom, der die Aare vor der Gewässerkorrektur war, ist heute nicht mehr viel übrig. Ein noch recht natürliches Überbleibsel ist der alte Aarelauf zwischen Aarberg und Lyss. Und genau hier ist es, wo das grösste dokumentierte Schiffsunglück der Schweiz passierte: Vor über 300 Jahren, am 5. September 1678, ertranken 111 hugenottische Flüchtlinge in der Aare bei Lyss. Heute bietet sich dieser Aareabschnitt für eine idyllische Wanderung an. Und auf dieser kann das Schiffsunglück nun dank modernster Technik eindrücklich nacherlebt werden.
Der Weg von Aarberg nach Lyss entlang der Aare gehört zum Kulturweg «Auf den Spuren der Hugenotten und Waldenser», den der Europarat initiiert hat. Der Weg führt von Italien und Frankreich durch die Schweiz nach Deutschland. Letztes Jahr wurde der Schweizer Teil fertiggestellt («reformiert.» berichtete). Seither ergänzt die Stiftung Via, die in der Schweiz für den Weg verantwortlich ist, diesen mit weiteren Angeboten. Kürzlich lancierte der Verein etwa einen Stadtrundgang in Zürich («reformiert.» berichtete).