Der Dokumentarfilm
besteht inhaltlich aus zwei Teilen: Zunächst geht es um den Fluchtweg, der auf
Pfaden und teilweise auf dem Wasserweg von Südfrankreich bis zur Schweizer
Grenze und von dort nach Aarburg führte.
Im zweiten Teil widmet
sich Plüss dem Lebensweg über mehrere Generationen. «Als ich noch ein Kind war,
hat man mir immer gesagt, Plüss sind Hugenotten. Irgendwann ist mir klar
geworden: Wenn wir Hugenotten sind, dann sind wir auch Flüchtlinge», sagt der
Filmemacher.
Brandaktuelles Thema
Ihm war es wichtig, Parallelen zur heutigen Zeit aufzuzeigen.
«Zwei Tage vor der Premiere des Films brach der Ukrainekrieg aus. Noch heute
flüchten unzählige Menschen in fremde Länder. Das ist ein brandaktuelles Thema,
das die Gesellschaft verändert.»
Doris Brodbeck ergänzt: «Die Hugenotten haben
viele Errungenschaften mitgebracht, weil sie technisch und handwerklich
versiert waren, zum Beispiel im Bereich des Textilgewerbes, der
Goldschmiedekunst und der Uhrenmanufakturen. Und die Waldenser brachten die
Kartoffeln auf den Tisch. Auch heute können wir viel von fremden Kulturen
lernen, die in unser Land kommen.»
La Grande Fête
Am 24. September findet
schliesslich «La Grande Fête» in Thayngen statt, ein grosses Fest mit
internationaler Beteiligung und offiziellem Festakt. Es beginnt mit einer
Wanderung an die grüne Grenze zwischen Barzheim und Deutschland.
«Dort treffen
der deutsche und der Schweizer Waldenser- und Hugenottenweg zusammen. Dieser
Ort ist mit einer Informationstafel gekennzeichnet, die dann enthüllt wird»,
erklärt Vereinsmitglied und Organisatorin Regula Küpfer. Nach dem Mittagessen
im Reckensaal singt der Waldenserchor aus dem Piemont.
Der Abschluss in der
Kirche Thayngen führt schliesslich zu den theologischen Wurzeln der Hugenotten-
und der Waldenserbewegung zurück. Für die Abschlussfeier ist eine Voranmeldung
nötig.