Es ist kompliziert. Dabei wurde bereits vor 1700 Jahren der Versuch unternommen, es einfacher oder zumindest einheitlicher zu machen.
Im Jahr 325 einigte sich das Konzil von Nizäa darauf, dass Ostern am ersten Sonntag nach dem Vollmond, der auf die Tagundnachtgleiche im Frühling folgt, gefeiert wird. Bis dahin hatten die christlichen Gemeinschaften unterschiedliche Berechnungsmethoden gehabt.
Die neue Einheit hatte aber nicht Bestand. 1582 löste der gregorianische Kalender, der mit einer Reduktion der Schaltjahre die astronomische Wirklichkeit besser abbildet, den julianischen Kalender ab.
Griechische Beharrlichkeit
Die etablierte Zeitrechnung hat sich in der Kirchenlandschaft aber nie ganz durchgesetzt, weil die Orthodoxie nicht mitzog. In Griechenland stimmte das Parlament erst 1923 der Einführung der neuen Zeitrechnung zu, gegen den Widerstand der orthodoxen Kirche im Land.
Zurzeit hinkt der julianische Kalender der gregorianischen Berechnungsart 13 Tage hinterher. Der Abstand zwischen beiden Osterdaten kann bis zu fünf Wochen betragen. Sie können aber auch zusammenfallen: so wie in diesem Jahr.
Politische Interessen
Im 20. Jahrhundert gab es auf politischer Ebene Versuche, für Ostern ein fixes Datum zu finden. Der Völkerbund startete 1923 einen Anlauf, das britische Parlament verabschiedete fünf Jahre später die Oster-Akte, die das Fest auf den Sonntag, der auf den zweiten Samstag im April folgt, festlegen wollte. Die Versuche versandeten 1955, als die USA aus Furcht vor Widerstand aus religiösen Kreisen in der UNO sich dem Nein-Lager anschlossen.