Giarsun heisst der Bahnhof der Gemeinde Guarda. Es ist ein Dörfchen, das erst mit der Hauptstrasse des Engadins (Eröffnung 1864) sowie der Eisenbahn (Eröffnung 1913) eine gewisse Bedeutung erlangt hat. Die Strasse hat den Weiler, der die Bündner Wirren des 17. Jahrhunderts schadlos überstand, in zwei Teile geteilt.
Unterhalb der Hauptstrasse befindet sich die Kirche, ein wahres Kleinod. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und könnte eine Pilgerkirche gewesen sein, und zwar auf der Route von S-charl nach Gonda bei Lavin.
Die mysteriöse Apsis
Die Kirche besticht durch ihre Schlichtheit. Die Apsis besteht aus einer mysteriösen Halbkugel. Der bekannte Architekt Jachen Ulrich Könz setzte sich anfangs des 20. Jahrhunderts für die Erhaltung und Restaurierung der kleinen Kirche ein. Er malte nicht nur den Sternenhimmel der Apsis, sondern an einer Seitenwand der Kirche eine Gruppe Menschen, die zu zwei Engeln auf der Gegenwand hinüberzuschauen scheint.
Rudolf Viletta wohnt mit seiner Frau Mengia, geborene Semadeni, im Nachbarhaus der Kirche. Über Jahrzehnte war er Sigrist und ihm ist die Kirche ans Herz gewachsen. Im Video erzählt er, was sie ihm bedeutet, und er verrät auch das Geheimnis der Apsis.
