Eine freudige Aufregung liegt in der Luft. Das gemeinsame Mittagessen im Kirchgemeindehaus Wädenswil, zu dem alle etwas mitgebracht haben, dauert nur kurz, denn niemand mag lange sitzen bleiben. Einige laufen immer wieder zu den Tischen, um einen Blick auf die Werke zu werfen, die dort ausgelegt sind.
Sie habe einen Vorschlag, kündigt jetzt Ursula Berner, eine Frau aus der Gruppe, an: «Wir könnten einen Rundgang machen, und alle erzählen, was sie über sich und ihre Bilder sagen möchten.» Die Idee findet breite Zustimmung. «Also lasst uns anstossen und die Vernissage eröffnen», ruft Sozialdiakonin Petra Fischer. Ihre Freude wirkt ansteckend, und die Gläser erklingen.
Nicht beurteilt werden
Es ist eine Premiere, dass sich die 14-köpfige Gruppe, statt zu malen, einen Nachmittag lang Zeit nimmt, um einander eine Auswahl der Werke zu zeigen, die hier im Mal-Treff, zu Hause oder in früheren Jahren entstanden sind. Den Mal-Treff gibt es seit Frühling 2022. Er sei ein wert- und deutungsfreier Raum, erklärt Petra Fischer, die die Treffen leitet. «Wenn wir das Erschaffene nicht beurteilen, gibt es untereinander auch keinen Wettbewerb. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen können Dinge ausprobieren, zu denen ihnen der Mut sonst wohl fehlen würde.»