Seit vier Jahrzehnten schreibt und singt Roland Zoss, seit 20 Jahren nur für Kinder. Das Musical «Jimmy Flitz Wiehnachte» aus dem Sechsteiler «Jimmy Flitz – e Reis dür d Schwyz» ist seit Jahren ein Publikumserfolg. Nun vertonte er seine Liebe zu den Bäumen. Mit süss-saftigen Klängen will er den «Wurzlern», die unsere Lebensgrundlage bilden, etwas zurückgeben.
Herr Zoss, wie klingen Bäume?
Roland Zoss: Manchmal zart und sanft, manchmal hart und übermächtig. Ich bin oft allein in der Natur und höre viele unterschiedliche Stimmen, etwa wenn der Wind die Blätter zum Rauschen bringt. Eine Musik, die ins Innerste dringt. Nun habe ich versucht, das in Klang und Gesang umzusetzen.
Warum gerade Bäume?
Weil ich seit meiner Kindheit eine starke Beziehung zu Bäumen habe. Mit 25 Jahren pflanzte ich auf den Liparischen Inseln den ersten Baum. Seither sind es Hunderte geworden. Vor der Geburt meiner Kinder waren die selber gepflanzten Bäume meine Kinder. Jetzt sind die «Wurzler» zu meinen Freunden geworden, und in den Baumliedern besinge ich ihre alten Mythen.
Ihre Lieder kommen zur rechten Zeit, der neuste Klimabericht macht vielen grosse Sorgen.
Allerdings, mir macht das auch Sorgen, sehr sogar. Noch merkt man es den Bäumen nicht wirklich an, dass die Natur aus dem Gleichgewicht geraten ist. Doch wer wie ich einen Naturgarten hegt und pflegt, sieht, was sie alles aushalten müssen, und leidet mit ihnen.
Im Projekt «Baumlieder» besingen Sie, zusammen mit bekannten Schweizer Musikern und Sängerinnen, rund 30 Bäume. Klingt ein Apfelbaum anders als eine Birke?
Ja, für mich schon. Doch darum geht es gar nicht so sehr. Mir geht es vielmehr um den Charakter der Bäume, um ihre Bedeutung als Kreaturen auf diesem Planeten, die uns Menschen verwandt sind. 15 Lieder sind auf der CD «Bäume des Nordens» versammelt, und ebenso viele werden kommendes Jahr auf «Bäume des Südens» folgen.