Kreissaal oder Wohnzimmer, natürliche Geburt oder Kaiserschnitt: Eine Geburt bringt viele Entscheide mit sich, welche im Vorfeld geklärt werden müssen. Die Filmemacherin Leila Kühni hat in ihrer Dokumentation «Hebammen – Auf die Welt kommen» Frauen begleitet, die Paare bei der Entscheidungsfindung zur Seite stehen, im entscheidenden Moment dabei sind und danach die Mütter im Wochenbett unterstützen. Die Idee zum Film kam Kühni während der eigenen Schwangerschaft. Hierzulande würden Schwangere vor allem von Ärzten betreut, sagt Kühni im Gespräch mit «reformiert.». Die meisten Frauen kämen erst bei der Geburt in Kontakt mit einer Hebamme. «Ich wollte mit dem Film zeigen, wie wichtig ihr Begleiten für die Frauen sein kann.»
Mit der Auswahl der Protagonistinnen beweist Kühni Neutralität in der unter Frauen oft hitzig geführten Debatte um «die richtige Geburt». Im Zentrum stehen zwei Hebammen: Die auf Hausgeburten und Klangschalentherapie spezialisierte Helena Bellwald aus Spiez und die eher nüchterne Lucia Mikeler, die am Basler Bethesda-Spital als Beleghebamme arbeitet. «Es war mir wichtig, dass der Film nicht wertet, was die Art der Geburt angeht», sagt die Filmemacherin.