Im Zweifel für die Dunkelheit

In Sternenberg gehört die Dunkelheit zur Identität des Dorfes. Es ist verständlich, dass man sie verteidigen möchte, schreibt Sandra Hohendahl.

Klar. Was ist schöner und romantischer als der Blick in den nächtlichen Sternenhimmel? Fernab von Stadt, Agglomeration und Lichtverschmutzung hat das Firmament eine be­sondere Leuchtkraft. Es ist nachvollziehbar, dass sich die Sternenberger den klaren Blick nicht trüben lassen wollen. Allerdings ist die Beleuchtung des Kirchleins nur einer von anderen Störfaktoren; jede Strassen­laterne und jeder Scheinwerfer sind es ebenso.

Moderat. Es ist legitim, die Dunkelheit als Teil der eigenen Identität zu verteidigen. Zumal die örtliche Sternwarte weitum bekannt ist. Fairer­weise muss man aber auch sagen, dass sich die Kirche kompromissbereit gezeigt hat. Das sakrale Gebäude wird jetzt weniger lang beleuchtet. Die Zeiten sind moderat und stören weder Nachtruhe noch astronomische Beobachtungen. Und auch der Kirche kommt in der jüngst mit Bauma fusionierten Gemeinde eine identitätsstiftende Kraft zu.

Ökologisch. Beide Seiten haben berechtigte Argumente. Wichtig ist: Der Fall Sternenberg lenkt den Blick auf eine durchaus relevante Diskussion um die ökologische Verantwortung der Kirche. Zurückhaltung ist zunehmend auch bei Beleuchtungskonzepten gefragt. Im Zweifelsfall geht dieser Punkt darum an die Verfechter der Dunkelheit.