Organisatorisch ganz neu und inhaltlich explizit gewichtend: Das Traktandum 6 der Sommersynode der Evangelischen Kirche Schweiz (EKS) hatte es eigentlich in sich, ausgedehnt diskutiert zu werden – hatte doch schon die Verabschiedung des Finanzreglements Stunden gedauert. Doch das Geschäft ging letztlich reibungslos über die Bühne: Die EKS hat jetzt die drei Handlungsfelder Kommunikation, Bildung und Berufe sowie Bewahrung der Schöpfung.
«Handlungsfelder sollen Akzente setzen und sind für drei bis sechs Jahre als mittelfristige Schwerpunkte gedacht», sagte EKS-Ratspräsidentin Rita Famos zum Auftakt der Debatte. Der Rat hatte die drei Handlungsfelder erarbeitet und legte sie der Synode (dem Parlament) vor. Es seien Führungsinstrumente der Synode, die die bereits bestehenden Möglichkeiten ergänzen sollen, Kommissionen einzurichten und Konferenzen einzuberufen. Und Famos betonte: «Es gibt wichtige und grosse Herausforderungen, die nicht einzelne Kirchen bewältigen können müssen. Und es ist ein zentrales Anliegen der neuen Verfassung, eine Kirchengemeinschaft zu werden.»
Gedacht, um dynamisch zu handeln
Wann ein Thema Handlungsfeld werden kann, definiert der schliesslich verabschiedete Antrag des Rates an die Synode. Notwendig und dringlich soll es sein, es gemeinsam anzugehen, heisst es. Weiter muss ein Handlungsfeld vier Punkte erfüllen:
- den kirchlichen Auftag schärfen, profilieren und positionieren
- die Kommunikation des Evangeliums in der Öffentlichkeit verbessern – «angesichts neuer gesellschaftlicher Bedingungen»
- kirchliche Strukturen bündeln im jeweiligen Bereich
- die EKS und die Mitgliedskirchen in ihrem Wirken stärken
Als formale Bedingung brachten die Ostschweizer Kirchen zudem via Antrag durch, dass der EKS-Rat für ein Handlungsfeld nach zwei Jahren ein Zwischenbericht präsentieren muss und nach vier Jahren einen Schlussbericht. Das ergebe «mehr Dynamik und weniger Verwaltung», argumentierten die Antragstellenden.