Schön und cool und nervig und mühsam
Manche sind mit Masken schöner, findet Anna Zoé, und eine blinkende Maske wäre cool, sagt Diran. Wir haben Kinder und Jugendliche gefragt, was sie übers Maskentragen denken.
Diran, 10
«Eine Maske, die anzeigt, wenn jemand einem zu nah kommt, dann zu blinken anfängt, wie bei den Superhelden von Marvel, das wäre cool. Mir gefallen Plexiglasmasken, wo man den Mund sehen kann. So bekommt man auch besser Luft. Als die Maskenpflicht kam, dachte ich, zum Glück bin ich unter zwölf. Es ist komisch, wenn alle Masken tragen, wenn fast niemand auf der Strasse ist. Ich finde es gut, müssen wir in der Schule keine Maske tragen. Wenn alle Masken tragen würden, wüsste ich ja nicht, wen ich als Freundin haben möchte.»
Anna Zoé, 6
«Zum Spielen hatte ich mal eine Maske an, ich war Tierärztin, und weil das Corona da war, zog ich sie an. Und im Bus hatte ich auch schon ein paarmal eine an. Ich mag es nicht so. Das Atmen geht weniger gut. Der Stoff ist so dick. Es wird stickig. Aber es ist besser, wenn man nicht so viel Luft hat. Wie bei den Vogelschnabelmasken, die sind stärker. Dann kann auch das Corona weniger gut reinkommen. Ich habe vier Lehrerinnen, sie hatten nur am ersten Tag keine Maske an, sonst immer. Ausser beim Znüni. Zwei finde ich schöner mit Maske. Wenn man sich daran gewöhnt hat, sind viele schöner. Und es ist gut, weil man weniger krank wird. Aber noch besser wäre, es gäbe kein Corona. Dann müsste man die blöde Maske nicht mehr tragen.»
Nilavily, 14
«Als die Maskenpflicht kam, dachte ich: Wenn es nötig ist, mache ich das. Für mich ist es kein Problem, eine Maske zu tragen. Zuerst war es ungewohnt, alle mit Masken herumlaufen zu sehen. Jetzt ist es komisch, wenn ich jemanden ohne Maske sehe. Anfangs störte mich die Maske. Sie war unbequem, und ich bekam schlecht Luft. Aber jetzt habe ich mich daran gewöhnt.
Wenn ich sie vergesse, fühle ich mich unwohl. Alle schauen dich an. Ich ziehe dann einfach den Pullover hoch. Auch wenn ich Zug fahre und es sitzt jemand neben mir, traue ich mich nicht, die Maske abzunehmen, um zu essen oder zu trinken. Die Maske behindert mich, wenn ich renne, weil ich dann kaum Luft bekomme. Und sie nervt, wenn ich erkältet bin und die Nase ständig läuft.
Meiner Meinung nach schützen die Einwegmasken am besten. Ich frage mich, warum einige Stoffmasken tragen. Weil es besser aussieht? Oder bequemer ist? Das könnte ich verstehen, denn ich muss immer einen Knoten in die Einwegmaske machen, weil sie mir sonst runterrutscht. Ich fände es gut, wenn es Grössen für Kinder und Erwachsene gäbe. Nützlich finde ich die Maske auch, wenn ich nicht reden will, dann ist sie ein Versteck für mich. Ich fände es besser, wenn alle in den Schulräumen eine Maske anhätten. Draussen ist es nicht nötig, da windet es auch immer ein wenig. Wenn ich Schulleiterin wäre, würde ich im Schulhaus Maskenpflicht einführen.»
Momo, 16
«Anfangs war es völlig surreal, ganz seltsam. Und mir fiel es schwerer zu atmen. Mit den Stoffmasken funktionierte das weniger gut. Jetzt habe ich meistens Einweg-Hygienemasken an, damit kann ich leichter atmen. Und manchmal trage ich die Maske sogar, wenn ich gar nicht müsste. Seltsam wirkt auf mich unterdessen eher, wenn Leute keine Masken tragen und dann noch nah beieinander stehen.
Als das Maskentragen obligatorisch wurde in der Schule, nach den Sommerferien, empfand ich es erst als mühsam. Aber ich mag gar nicht darüber urteilen, ich mache es einfach. Es bringt mir nichts, mich aufzuregen. Zudem gewöhnte ich mich ziemlich schnell daran. Zuerst mussten uns die Lehrerinnen und Lehrer öfter ermahnen. Manchmal realisierte ich beispielsweise zu spät, dass ich nicht mehr einfach das Kinn mit der Hand abstützen sollte. Dass bei Vorträgen manchmal keine Maske getragen werden muss, verstehe ich einerseits – aber ich finde es irgendwie fragwürdig, nicht konsequent.
In anderen Klassen hat es Schwerhörige. Für sie ist es sehr viel schwieriger. Und die Emotionen der Maskentragenden finde ich schwieriger einzuschätzen. So kommt manchmal eine Reaktion überraschend, weil das Gesicht nicht lesbar ist. Denn im verdeckten Teil drückt sich viel Nonverbales aus – das fehlt jetzt. Aber am schwierigsten finde ich das Abwägen im Privaten: Wann zieht man die Maske an? Wie verhält man sich in welcher Situation? Da muss man selber Wege finden.»