Seit vergangenem Frühling sind im Kirchgemeindehaus Lenzburg regelmässig Ukrainisch und Russisch zu hören. Ukrainische Eltern bringen am Freitagnachmittag ihre Kinder zum Spielen und Basteln hierher. Einmal im Monat, jeweils an einem Samstagabend, treffen sich ukrainische Jugendliche und junge Erwachsene im Jugendraum, kochen und essen zusammen, machen Spiele und plaudern.
Bald wird auch das Gartenstück hinter dem Kirchgemeindehaus gepflegt – erneut von ukrainischen Geflüchteten. Diese hatten schon in der vergangenen Saison mit viel Engagement die Beete aufgeräumt und bepflanzt. Und auch in diesem Jahr werden erneut ukrainisch-russisch-deutsche Gottesdienste stattfinden, allerdings nicht in der Kirche, sondern nebenan im Kirchgemeindehaus. Das grosszügige Gebäude mit Garten liegt nur wenige Fussminuten neben dem Bahnhof – ideal für die Ukrainerinnen und Ukrainer, die aus dem ganzen Kanton anreisen.
Unterstützung im Alltag
Dass die reformierte Kirchgemeinde Lenzburg immer mehr zu einer Art neuen Heimat für die ukrainische Community wird, hat mit dem Verein Galaktika und seiner Mitgründerin Anna Hemme-Unger zu tun. Kurz nach Ausbruch des Kriegs, als sie noch als Jugendarbeiterin in der aargauischen Kirchgemeinde Muri tätig war, lud die Russisch sprechende Hemme-Unger, Mutter eines Sohns im Teenageralter, zu zweisprachigen Friedensandachten ein.