Der galiläische Wanderprediger Jesus von Nazaret verkündete, das Reich Gottes sei ganz nah – und legte so den Grundstein für das Christentum. Was er alles sagte und tat, wissen wir aus den Lebensberichten, die in der Bibel stehen, den vier Evangelien.
Die Männer, die unabhängig voneinander einige Jahrzehnte nach Jesu Tod dessen Leben und Lehre niederschrieben, sind die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Jeder von ihnen setzte eigene Akzente, aber drei griffen auf gemeinsame Quellen zurück. Man nennt diese drei die Synoptiker, übersetzt «die, die sich gemeinsam betrachten lassen». Einzig Johannes schert aus und präsentiert ein sehr eigenständiges, vergeistigtes und «mystisches» Evangelium.
Die vier Evangelisten sind heiliggesprochen, entsprechend ist jedem ein Heiligenattribut, also ein Erkennungsmerkmal, zugeordnet: Matthäus ein Engel, Markus ein Löwe, Lukas ein Stier und Johannes ein Adler. Diesen symbolischen Tieren begegnet man in Kirchen und auf religiösen Bildwerken auf Schritt und Tritt. Mit ihren Berichten haben die Evangelisten Bestseller der Sonderklasse geschrieben: Die Bibel ist, knapp 2000 Jahre nach Erstellung ihrer Endfassung, immer noch das weltweit meistverkaufte Buch. Hans Herrmann
