Der Telefondienst «malreden» will gegen Einsamkeit vorgehen

Gesellschaft

Fast ein Drittel der Schweizer Seniorinnen und Senioren fühlt sich häufig einsam. Der Telefondienst «malreden» will das ändern.

«Für meine älteren Patienten bin ich oft die einzige Ansprechpartnerin», sagt die Physiotherapeutin Eve Bino. Das war der Anfang des Projekts «malreden». Vor zwei Jahren beschlossen Bino und ihre Nachbarin Sylviane Darbellay, etwas gegen die Einsamkeit älterer Menschen zu tun: Sie gründeten den Verein Silbernetz Schweiz und begannen mit der Planung für den Telefondienst «malreden», der nun am 1. April seine Arbeit aufnimmt.

Geschultes Personal

Die Gratisnummer richtet sich an Menschen über 60, die sich einsam fühlen, das Bedürfnis haben, sich mit anderen auszutauschen. «Wir sind kein Krisen- oder Notfalltelefon – man kann bei uns einfach zum Plaudern anrufen», sagt Bino.

Neben einer Hotline, die täglich von 14 bis 20 Uhr gratis und anonym zur Verfügung steht, bietet das Projekt auch ein Tandem an: eine Art Telefonfreundschaft, bei der Seniorinnen und Senioren einmal in der Woche mit einem Menschen telefonieren, der ähnliche In­teressen hat. «Zu­­dem sind unsere Freiwilligen so geschult, dass sie Anrufenden bei Problemen mit Adressen und Kontakten von passenden Fachstellen oder Organisationen weiterhelfen können», erklärt Bino.

13 Freiwillige bedienen ab dem 1. April den Telefondienst «malreden». Dazu gehören Studierende ebenso wie Pensionierte. Die beiden Ini­tiantinnen werden ebenfalls den Hö­rer abnehmen. «Jetzt gilt es zunächst, im Raum Bern das Angebot bekannt zu machen», erklärt Eve Bino. Überdies würden auch noch weitere Freiwillige gesucht. Eine zweite Schulung ist für den Sommer geplant. «Toll wäre, wenn wir zukünftig zwei Linien bedienen könnten.»

Telefondienst «malreden»

Gratisnummer: 0800 890 890

www.malreden.ch