Reformierte Kirche befürwortet Weltgebetstag zu Palästina

Kirche

Der EKS-Rat befürwortet die Durchführung des Weltgebetstags zum Thema «Palästina» im Frühjahr 2024. Das gemeinsame Gebet stehe über der Unversöhnlichkeit in der Welt.

Ja zu einer Durchführung des ökumenischen Weltgebetstags zum Thema «Palästina» im Frühjahr 2024 sagt der Rat der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS). Das hat die Dachorganisation der Reformierten in einer Mitteilung bekanntgegeben. Der EKS-Rat erinnert daran, für den Frieden zu beten und empfiehlt seinen Mitgliedkirchen, an der Durchführung von Gottesdiensten und Begleitveranstaltungen anlässlich des Weltgebetstags festzuhalten.

Jede Instrumentalisierung des Gebetstags für den gegenwärtigen Krieg und den politischen Nahostkonflikt lehnt die EKS-Leitung aber ab. «Der Rat bekundet erneut seine Solidarität mit Israel und der jüdischen Gemeinschaft in der Schweiz», teilt er mit.

Besorgt über die Polarisierung

Besorgt zeigt sich der EKS-Rat über die Polarisierung, die der Krieg in Israel/Palästina auch in der Schweiz hervorrufe. Doch das gemeinsame Gebet stehe über der Unversöhnlichkeit in der Welt. Deshalb stelle sich der Rat hinter diese Durchführung des ökumenischen Weltgebetstags.

Eine Hilfe, um einseitige Einstellungen zu überwinden

«Land Israel, Staat Israel, heiliges Land. Die Bedeutung von historisch-theologischen Zugängen für den jüdisch-christlichen Dialog» heisst eine Schrift der Evangelisch-Jüdischen Gesprächskommission (EJGK) der EKS und des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes SIG aus dem Jahr 2021. Die Publikation soll einen Beitrag zum «authentischen Dialog» leisten. Einfache Antworten auf die komplexen Fragen zum Thema würden das Vertrauen vergiften, heisst es. Dieses sei aber unerlässlich für eine eingehende und wahrhaftige Diskussion. Die durch die EJGK erprobte Methodik soll deshalb eine Möglichkeit bieten, einseitige Einstellungen zu überwinden und Vertrauen herzustellen.

Auf der Website der EKS ist «Land Israel, Staat Israel, heiliges Land» als PDF verfügbar.

Der Weltgebetstag ist eine unabhängige ökumenische Initiative, wird jeweils über mehrere Jahre vorbereitet und stellt bei jeder Durchführung ein Land in den Fokus von Gebet und Solidarität der weltweiten Kirche. Das Motto 2024 lautet «die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens» (Epheser 4,3).

Den palästinensichen Kirchen verbunden

Der Gebetstag im März 2024 gilt den palästinensischen Christinnen und Christen. Sie rufen ihre seit Jahrzehnten andauernde schwierige Lage in Erinnerung und setzen sich für Versöhnung und einen gerechten Frieden in der Region ein. Der EKS-Rat unterstütze das Gebetsanliegen, teilt er mit.

Er fühle sich mit den palästinensischen Kirchen und ihrem Engagement für alle Palästinenserinnen und Palästinenser verbunden. «Gleichzeitig ist er entsetzt über den menschenverachtenden, brutalen Angriff der terroristischen Hamas auf jüdische Bewohnerinnen und Bewohner Israels», heisst es in der Mitteilung der EKS.

Einstehen für Existenzrecht des Staates Israel

Weiter verurteilt der Rat «entschieden jegliche Form einer Infragestellung des Existenzrechts des Staates Israels». Den jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern der Schweiz drücke er erneut sein Mitgefühl und seine Solidarität aus und unterstütze alle Bemühungen zur Bekämpfung aufkeimender antisemitischer Umtriebe. Schliesslich seien alle Menschen – unabhängig von ihrem religiösen Hintergrund – in der dortigen Region von verheerenden Gewaltspirale in Israel und den palästinensischen Gebieten betroffen.

«Ein gerechtes und friedliches Zusammenleben ist ohne eine kulturell-interreligiöse Verständigung unmöglich», teilt die EKS weiter mit. Erst dann könnten sich die Menschen im Respekt gegenüber ihrer jeweiligen Geschichte und in gegenseitiger Anerkennung ihrer Würde begegnen.

Zur Unterstützung der Kirchgemeinden bei der Durchführung hat die EKS eine «Handreichung» (als PDF herunterladen) veröffentlicht.