In rund drei Wochen startet die Fussballweltmeisterschaft. Im Vorfeld hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sowohl den Austragungsort Katar als auch den Zeitpunkt des Wettkampfs scharf kritisiert. EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus und EKD-Sportbeauftragter Thorsten Latzel wandten sich in einem Schreiben direkt an den Präsidenten des Deutschen Fussballbundes, Bernd Neuendorf.
Die WM finde in einem Land statt, in dem Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften seit Jahren auf die entwürdigende Lage von Arbeitsmigrantinnen und -migranten, massiv eingeschränkten Frauenrechte, den fehlenden Schutz von sexuellen Minderheiten oder die mangelnde Meinungs-, Religions- und Pressefreiheit hinweisen, heisst es in dem am 27. Oktober verschickten Schreiben. Als Beispiel eklatanter Menschenrechtsverletzungen nennen Kurschus und Latzel die erstmals seit 20 Jahren wieder vollstreckte Todesstrafe an einem nepalesischen Gastarbeiter in 2020.