Es war ein feierlicher Akt, als am 25. April 2021 der Kirchenkreis drei der Reformierten Kirchgemeinde der Stadt Zürich als erste Institution in der Schweiz die Initiative «tierfreundliche Kirche» unterschrieb. Der Text fordert, die mitgeschöpfliche Würde von Tieren zu achten, Fleisch tierfreundlich zu beschaffen und zu konsumieren, Lebensräume für Tiere zu schaffen und zu schützen. Tiere sollen im kirchlichen Leben und Denken Raum bekommen, Organisationen mit tierethischem Fokus seien zu unterstützen. Kurzum: im Kirchenalltag verstärkt auf das Tierwohl Rücksicht zu nehmen.
Hinter der Initiative steht der Verein Arbeitskreis Kirche und Tiere (Akut), der von Christoph Ammann präsidiert wird. Das Bewusstsein für das Tierwohl sei heute in der Kirche zwar stärker ausgeprägt als je zuvor, bestätigt der Zürcher Pfarrer und Tierethiker im Gespräch. So entwickle die Gesellschaft zunehmend ein Sensorium für die Würde des Tieres, und die Idee, dass auch Tiere moralisch zählen, gewinne an Bedeutung. Gleichzeitig gebe es aber weiterhin ein Missverhältnis, wenn man das kirchliche Engagement für andere Themen betrachte.