Schwerpunkt 29. Juni 2018, von Constanze Broelemann

Die Sieben in den Weltreligionen

Sieben

In allen Weltreligionen spielt sie eine besondere Rolle. Mal ist sie Name des Höchsten, mal Symbol für das Glück.

Judentum

In der Gematria, der jüdischen Zahlenlehre, hat das Wort «Gad» (Glück) den Zahlenwert sieben. An Pessach feiern die Juden sieben Tage lang den Auszug aus Ägypten. Darauf folgt nach sieben Wochen Schawuot, bei dem der Gabe der Tora (die fünf Bücher Mose) gedacht wird. Pessach markiert das Ende der Knechtschaft Israels in Ägypten, Schawuot die Geburtstunde der Juden als Volk des Buches. Bis heute umkreist die Braut bei einer jüdischen Hochzeit sieben Mal den Bräutigam, und dem Hochzeitsmahl gehen sieben Segenssprüche voraus.

Islam

Im Islam steht 4-1-1 1 für Allah (arab. «Gott»), und die Summe der Zahlen (4,1,1,1) ergibt die Zahl Sieben. Viele is­lamische Pflichten bestehen aus sieben Schritten. Das Gebet findet in sieben Bewegungsarten statt, und die Pilger in Mekka umkreisen sieben Mal die Kabaa.

Buddhismus

In einer Lehrrede spricht Buddha Sidd­harta Gautama von den sieben Reinheiten, die mittels Wiedergeburt erreicht werden können. Dabei handelt es sich um sieben Prozesse, die in die Kategorien «Tugendläuterung des Körpers», «Herzensläuterung der Seele» und «Weisheitsläuterung des Geistes» aufgeteilt sind. Die sieben Reinheiten führten, so Buddha, zur Triebversie­gung, zur Heiligkeit und letzlich zum Nirvana, dem Austritt aus dem Kreis­lauf des Leidens und der Wiederge­burten durch Erwachen.

Hinduismus

Im Hinduismus gibt es sieben Hauptgottheiten, wobei es sich eher um Meditationssymbole handelt als um Gott­heiten in menschenähnlicher Gestalt. Mit den sieben Chakren (wörtlich: Rad) werden im tantrischen Hinduismus, im tantrisch-buddhistischen Vajrayana und im Yoga die an­genommenen subtilen Energiezentren zwischen dem physischen Körper und dem feinstofflichen Körper des Men­schen bezeichnet. Diese seien durch Energiekanäle verbunden.