Abergläubisch ist Ex-Fussballprofi Benjamin Huggel nicht. Oder höchstens ein bisschen. Mit der Nummer 13 auf dem Rücken wollte er nie spielen. Doch darum geht es hier nicht.
Spannender ist es zu erfahren, was es mit der Sieben in seinem Leben auf sich hat. Der einstige Fussballnationalspieler, der vor seiner Reise an die Weltmeisterschaft nach Russland noch einen Termin für «reformiert.» freimachen konnte, hat ein wahrlich bemerkenswertes Geburtsdatum: der 7.7.77.
Ronaldo prägte die Sieben
Auch wenn Huggel Zahlen generell keine grosse Bedeutung beimisst, konstatiert er: «Die Sieben ist schon sehr speziell für mich.» Als er als Spieler noch im Rampenlicht stand, sei er von Journalisten ständig auf sein Geburtsdatum angesprochen worden. Keine Frage: «Sieben ist meine Lieblingszahl.»
Klar hätte er gerne mit der Sieben auf dem Trikot gespielt. Als zentraler Mittelfeldspieler bekam er die für seine Position klassische Sechs oder Acht. In der Nationalmannschaft hatte er die Sechs, beim FC Basel die Acht. Immerhin ist die Summe 14. Bei Fussballern ist die Sieben sehr begehrt, weiss Huggel, der heute als Kommentator für das Schweizer Fernsehen tätig ist. Ihr wichtigster Repräsentant ist die portugiesische Fussball-Ikone Cristiano Ronaldo.
Wenn Huggel sein Geburtsdatum angeben muss, fragen die Leute oft, ob seine Eltern dies so geplant hätten. «Ich bin zwar per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Allerdings weil mich meine Mutter übertragen hat, nicht des originellen Datums wegen.»
Sieben in den Genen
Mit Fussball begann Huggel 1987 beim FC Münchenstein. Im siebten Himmel war er, als er mit 21 vom FC Arlesheim nach Basel wechselte und so relativ spät Fussballprofi wurde. Sieben Jahre später, mit 28, wechselte er für zwei Jahre in die Bundesliga, bevor er wieder ans Rheinknie zurückkehrte. Mit dem FC Basel wurde er insgesamt – wie könnte es anders sein – sieben Mal Schweizer Meister. Spezielle Zahlen haften an ihm: Beim WM-Qualifikationssieg in Luxemburg erzielte er im Jahr 2009 das 1000. Tor der Schweizer Nationalmannschaft. Für die Schweiz spielte er von 2003 bis 2010 – also sieben Jahre. Er absolvierte 41 Spiele und schoss zwei Tore. Quersumme? Sieben!
Mit 35, nach zweimal sieben Jahren als Profi, hörte er als Spieler auf. «Dass die Sieben dermassen präsent in meiner Biografie ist, war mir vor dem Gespräch gar nicht bewusst», sagt er. Was wohl mit 42 kommt?
Das Wichtigste im Leben des Sportlers ist die Familie. Die Kinder sind 13- und 11-jährig. Zumindest seiner Tochter konnte er etwas von der Sieben mit auf den Weg geben: Sie wurde am 27.2.2007 geboren.
Wie auch immer: Glaube sagt Huggel mehr als Aberglaube. «Ich bin in einer reformierten Familie aufgewachsen, habe kirchlich geheiratet, und meine Kinder sind getauft.» In seiner Wohngemeinde Arlesheim besucht er ab und an die Konfirmanden: «In diesem Alter brauchen sie Vorbilder.» Er gehe nicht jeden Sonntag in die Kirche, aber die Gemeinschaft sei ihm wichtig. Und austreten würde er nie.
Bleibt zum Schluss nur noch eine wichtige Frage: Welche Mannschaft wird in diesem Jahr Weltmeister? Gut seien derzeit die Spanier, die Deutschen, die Franzosen und auch die Brasilianer. «Den Schweizern traue ich zu, dass sie in den Achtelfinal einziehen.»