Schwerpunkt 25. Oktober 2023, von Redaktion «reformiert.»

Das Göttliche zeigt sich auch im Walten der Natur

Ökospiritualität

Um die Umwelt nachhaltig zu schützen, braucht es eine emotionale und spirituelle Anbindung an die Natur. Auch im Christentum gibt es eine Bewegung zur Bewahrung der Schöpfung.

Im Gefängnis ist er zur Kunst gekommen

Die Bilder zu diesem Schwerpunkt stammen von Frank Polson (71). Er ist Stammesangehöriger der Algonkin und lebt in der kanadischen Provinz Québec. In den 1990er-Jahren sass er wegen Alkohol- und Drogendelikten ein. Im Gefängnis arbeitete er in der Lackiererei und machte so erste Erfahrungen mit Farben. Der heute erfolgreiche Künstler verwendet gern Motive aus alten Geschichten und Legenden.

Ich erlebe Gott in den kleinen Augenbli­cken. Der erste Atem­zug, wenn ich morgens mein Fenster öffne; die Sonne, die durch ein Blätterdach scheint und Muster auf den Bo­den zeichnet; das La­chen, das tief aus dem Bauch kommt; Essen, das mich stärkt und ge­niessen lässt – es sind all diese banalen Momente der Gegenwart und der Unendlichkeit.
Sara Bach, Theologin und Umweltaktivistin:
Herbstblätter. Sie erfreuen und ermutigen mich. Ihre Farben und Muster sind von einer unwiderstehlichen Schönheit, ob ich jetzt traurig bin oder fröhlich. Wenn sie ihre Pracht entfalten, geht es eigentlich abwärts, mit dem Licht, mit der Wärme. Die Blätter vergehen – und sind dennoch voller Leben. Sie lassen mich hoffen.
Otto Schäfer, Theologe und Biologe
Das Panorama bei Sonnenuntergang auf der Zürcher Hardbrücke weitet meinen Blick. Genauso ist es beim Demonstrieren für das Klima. Dann kümmere ich mich nicht um mich selbst, sondern bin offen für die Menschen rundum, fühle mich mit ihnen und der Schöpfung verbunden. In solchen Momenten geht mir das Herz auf, und Gott ist mir nah.
Tobias Adam, Klimaaktivist und Zürcher Synodaler