Ich habe ein ständiges Bedürfnis nach Stille und Ruhe, bin aber privat sehr unstrukturiert und arbeite in unregelmässigen Schichten. Mithilfe der Struktur des Netzklosters schaffe ich es, mir regelmässig Zeit für die Stille zu nehmen.
Handy als Tor zum Kloster
Mir gefällt, dass das Netzkloster so niederschwellig ist. Ich brauche nur mein Handy und einen ruhigen Ort, muss mich nicht vorbereiten und auch nicht extra irgendwo hingehen. Ich kann mich direkt aus meinem Alltag einklinken, wann immer ich Zeit habe und mir danach ist. Ich bin auch nicht zur Teilnahme verpflichtet. Dennoch besteht eine Verbindlichkeit: Bin ich dabei, bin ich es voll und ganz.
Ein Nachteil am digitalen Format ist, dass ich von der Technik abhängig bin. Einmal war mein Laptopakku leer, und ich fiel aus dem Treffen heraus. Natürlich braucht es auch eine Internetverbindung. Da ich selbst eigentlich nicht technikaffin bin, kostete mich das Angebot zuerst Überwindung. Ich entdeckte aber bald die Vorteile.
Ganz bei sich und vor Gott
Die Stille erlebe ich in der Gemeinschaft tiefer als allein. Im gemeinsamen Schweigen entstehen Verbundenheit und Nähe. Dies geschieht beim Netzkloster über die geografischen Grenzen hinaus: Es gibt Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland und sogar jemanden aus Thailand. Das finde ich schön.
Ich habe entdeckt, dass ich mich Menschen nahe fühlen kann, die ich physisch noch nie getroffen habe. Vor und nach den digitalen Treffen führen wir zwar keine privaten Gespräche, aber das tut der Verbundenheit keinen Abbruch.