Mia ist eine Kurzform von Maria – und seit 2010 ganz oder fast an der Spitze der beliebtesten Vornamen der Schweiz. Noah ist sogar seit bereits 20 Jahren top: Nach einem kometenhaften Aufstieg in der Beliebtheit ist er bereits zur Jahrtausendwende an 384 Babys vergeben worden, 2020 erhielten sogar 508 Neugeborene den biblischen Namen. Damit nicht genug: Mit Matteo (Matthias), Luca (Lukas), Elias, Gabriel, Ben (Benjamin), Aaron, Samuel wie auch David haben bei den männlichen fast alle bis zum Rang zwölf diese Wurzeln.
Weich und sonor soll er sein
Ein Trend zur christlichen Kultur? Simone Berchtold Schiestl relativiert. Die Sprachwissenschaftlerin an der Uni Zürich befasst sich seit Jahren mit Namen. Jedes Jahrhundert oder jede kulturelle Epoche habe ihre Modeströmungen, sagt sie. «Heute sind kurze Namen im Trend; dieser Trend lässt sich seit 2000 verfolgen und ist in der Schweiz, aber auch in Deutschland zu erkennen.» Zudem klängen Vornamen heute weich. «Die Kombination aus M, N, L und Vokalen wird heute als sonor und wohlklingend empfunden», erklärt die Linguistin.
Die Bedeutung der Namen hingegen spiele bei der Wahl zumeist eine untergeordnete Rolle. «Eltern schlagen die Bedeutung sicher einmal nach, aber vorrangig wird dann nach dem Wohlklang gewählt», hält Berchtold Schiestl fest. Und auch wichtiger als der tiefere Sinn sei meist, ob der Name zu den anderen der Familie passe.