Wie haben Sies mit der Religion, Frau Fusaro?
Ich bin nicht religiös. Aber ich glaube etwa an die Wichtigkeit der Familie, an die Kraft des Diskurses in der globalisierten Welt und die Kraft der Musik.
Was hat Ihre Werte geprägt?
Vor allem meine Familie. Das beginnt bei Alltäglichem wie der gemeinsamen Mahlzeit einmal am Tag, bei der wir uns über Himmel, Erde und Gefühle ausgetauscht haben. Dieses einfache Ritual war ein wichtiger Haltepunkt.
Ihre Songs sind sehr persönlich, sie offenbaren Ihr Innerstes. Wie gehen Sie damit um?
Eigentlich spreche ich nicht viel mit anderen über meine Gefühle. In der Musik kann ich das aber. Ich schreibe meine Songs meistens über mehrere Tage. Ist der Song fertig, fällt es mir leicht, ihn zu veröffentlichen, weil ich mir den Kopf schon zigmal darüber zerbrochen und meine Gefühle verdaut habe.
In Ihrer neuen Single «Jealousy» geht es um die schädliche Vergleichskultur, die in den sozialen Medien anheizt wird. Was raten Sie zum Umgang damit?
Grundsätzlich sind Social Media etwas Tolles. Es ist schön, Dinge zu teilen und sich zu vernetzen. Aber mit der Nutzung gebe ich auch Lebenszeit weg. Es geht also um Selbstdisziplin und darum, Nein sagen zu können: Vielleicht kann ich etwas Schlaueres machen mit dieser Zeit. Es braucht ein Gleichgewicht.
Sie traten an den Olympischen Spielen 2024 im Maison Suisse auf. Welche Schweizer Werte sollten in die Welt ausstrahlen?
Die Pünktlichkeit, denn dabei geht es auch darum, sich an Regeln halten zu können. Nur so können Menschen gut zusammenleben. Zudem ist die Schweiz seit jeher von verschiedenen Kulturen und Sprachen geprägt, und das funktioniert auch. Ich wünsche mir, dass die Diversität überall noch mehr gelebt wird.