Im Gewächshaus ist es angenehm warm, in der Mitte ranken Kletterpflanzen empor, auf den Ablagen links und rechts stehen zarte Setzlinge. «Im Frühling ist es hier drin immer rumsvoll», erzählt Melanie Dettling. Seit eineinhalb Jahren ist sie Teil des Projekts «Food for Souls». Am Rande von Bern, hinter dem ehemaligen Zieglerspital gleich gegenüber des Gymnasiums Lerbermatt, betreibt das Projekt einen Permakulturgarten.
Dettling erklärt die Idee der Permakultur folgendermassen: «Der Garten soll ein geschlossenes System, ein Kreislauf sein.» So wird das Schnittgut konsequent zu Kompost verarbeitet, Rasenschnitt gelangt als Mulch zur Verwendung, und eigene Jauche wird hergestellt. Zudem soll alles mehr als eine Funktion haben. Ein gutes Beispiel liefern die «drei Schwestern» Mais, Bohnen und Kürbis, «ein Klassiker in der Permakultur», wie Melanie Dettling sagt. Die Anbaumethode sei von indigenen Völkern Mittel- und Nordamerikas entwickelt worden. Die Bohnen bringen dabei Stickstoff in den Boden, der von den anderen Pflanzen genutzt wird. Die grossen Blätter der Kürbispflanze halten die Feuchtigkeit zurück, und der Mais wiederum dient der Bohne als Rankstange.
Solche Mischkulturen, die sich gegenseitig unterstützen, finden sich zuhauf im Permakulturgarten. Melanie Dettling zufolge seien diese aber keine reine Erfindung der Permakultur: «Viele dieser Methoden sind allgemein im Biogartenbau verbreitet.»