Warum will man eigentlich Kirchenratspräsidentin der Thurgauer Landeskirche werden?
Christina Aus der Au: Gute Frage. Ich wurde angefragt und merkte schnell, dass ich jetzt nicht mehr einfach darüber jammern kann, dass es zu wenige Frauen in Führungspositionen gibt. Nun war mein Engagement gefragt. Zudem bin ich ein Fan der Thurgauer Landeskirche. Und mir liegt dieser Kanton am Herzen. Er gilt zwar als konservativ, aber man kennt sich. Das gefällt mir.
Der Thurgau gilt nicht nur als konservativ, er ist doch auch konservativ.
Natürlich ist der Thurgau ein Landkanton und bürgerlich geprägt. Wir sind nicht radikal. Aber die Kirche ist durchaus innovativ. So hat sie eine Stelle für eine Start-Up-Kirche geschaffen ohne Pflichtenheft, sondern mit dem Auftrag: «Überrasche uns!» Das ist doch mega cool. Zudem haben wir eine Gesprächssynode organisiert und da nicht einfach über Finanzen und Strukturen debattiert, sondern über unsere reformierte Identität. Wir mögen konservativ sein, aber wir sind auch innovativ.