«Chumm, Meite, dablibe!» In dem kurzen Satz und der Weise, wie er gesagt wird, steckt bereits viel davon, was Jared Keusen alias Güggu mit seiner Aska verbindet: Klar und laut ist die Ermahnung auf der gut bevölkerten Grossen Schanze mitten in Bern an einem milden Nachmittag zu hören. Zugleich liebevoll und fürsorglich. «Sie braucht viel Aufmerksamkeit, ist neugierig, hat auch einen schier endlosen Tatendrang», beschreibt Güggu typische Eigenschaften seines bald dreijährigen Border-Collie-Mischlings.
Gitarre und Rastafrisur gehören zum 48-jährigen Berner wie sein Hund. «Wir haben uns in die Augen geschaut, und es hat klick gemacht», sagt Güggu. Es sei wie eine Wiedergeburt gewesen. Wie bei Lothar, der ihn vorher fast 13 Jahre begleitet hatte. Von beiden sagt Güggu, sie hätten ihn gefunden. Nach Lothars Tod plante er eigentlich eine Reise, um sich neu zu orientieren. Dann sah er Aska, die aus einem Wurf noch zu haben war. Die Reise war gestrichen.
Als Bub in die Hundehütte
«Schon am ersten Tag begleitete sie mich bei der Arbeit im Tram», berichtet Güggu. Das ist für ihn essenziell, denn der Musiker lebt von Auftritten im öffentlichen Raum, in Tram, Bus und Zug und auf Restaurantterrassen. Seit über 20 Jahren ist der Bauernsohn aus Riggisberg so unterwegs in Bern, singt berndeutsche Lieder von Mani Matter und anderen. Auch eigene Stücke gehören zum Repertoire.
Nach einer Maschinenzeichnerlehre brach er aus beruflichen Gründen kurz vor dem Abschluss das Kindergartenseminar ab und lebt seither vom Musizieren auf den Strassen. Dabei hat er viele europäische Länder bereist. Doch nie länger als zwei Monate: «Einmal verweilte ich sieben Wochen in Zürich – da bekam ich schon wieder Heimweh.»