«Meiner Haut geht es gut, wenn es mir gut geht»

Haut

Luisa Luder will der Neurodermitis nicht zu viel Platz einräumen in ihrem Leben. Die bes­te Medizin gegen die Krankheit sind Dinge, die ihr guttun.

Im Moment fühle ich mich sehr wohl in meiner Haut. Sie sieht auch gut aus. Ich kann Oberteile ohne Ärmel tragen und den Sommer geniessen. Wenn wir heute nicht über meine Neurodermitis sprechen würden, wäre sie gerade kein grosses Thema in meinem Leben. Das ist nicht immer so gewesen.

Besonders schlimm war es in der dritten und vierten Klasse. Es gab damals viele Wechsel von Lehrerinnen und Lehrern, und plötzlich hatten wir es in der Klasse nicht mehr gut. Alles fiel irgendwie auseinander. Ich fühlte mich gestresst.

Gekratzt und gekratzt

Meine Haut fing an zu jucken, vor allem in den Armbeugen und den Kniekehlen. Logischerweise habe ich gekratzt und gekratzt, was alles nur noch schlimmer machte.

Der Ausschlag breitete sich aus. Sogar mein Gesicht schwoll an. Deshalb wurde ich von anderen gehänselt. Einige sagten, ich sei «gruusig». Das belastete mich sehr, der Ausschlag wurde noch schlimmer.

Den schlimmsten Schub bekam ich, als ich die Windpocken hatte. Die beiden Krankheiten können sich gegenseitig verstärken. Davon sieht man noch leichte Narben.

Aufgeregt vor dem Wechsel

Die Diagnose Neurodermitis bekam ich erst vor ungefähr drei Jahren. Ich habe Medikamente und Salben, die helfen, wenn es anfängt. Ich weiss auch, dass es meiner Haut gut geht, wenn es mir gut geht.

Der Ausschlag kommt eher, wenn mich etwas stresst. Darum bin ich nun auch etwas aufgeregt, wie mein Wechsel in die Sek verlaufen wird.

Der Ausschlag kommt eher, wenn mich etwas stresst. Darum bin ich nun auch etwas aufgeregt, wie mein Wechsel in die Sek verlaufen wird. Vieles wird wohl neu. Nur gerade eine meiner bisherigen Schulkolleginnen wird noch in meiner Klasse sein. Jetzt will ich aber erst einmal den Sommer geniessen.

Besser Fluss und See als Badi

Ich habe eine grosse Schwester, die ich sehr liebe. Nachdem sie nun die Matura gemacht hat, geht sie auf Reisen. Ich bleibe in den Ferien daheim, mit meinen Eltern und unseren Tieren. Wir wohnen nahe am Bielersee, und gerade im Sommer ist es megaschön hier. Gerne bade ich in der Aare. Mit dem Chlorwasser in der Badi muss ich etwas aufpassen, denn es trocknet die Haut stark aus.

Es gibt zum Glück nicht viel, was ich wegen der Neurodermitis nicht machen kann. Ich sollte nicht zu oft Vollbäder nehmen. Das ist schade, weil ich gut riechende Schaumbäder sehr mag. Und ich muss kontrollieren, was in Pflegeprodukten und in Schminksachen alles drin ist. Weshalb ausgerechnet ich Neurodermitis habe, weiss ich nicht. In meiner Familie hat es sonst niemand.

Dinge machen, die guttun

Ich versuche, meiner Krankheit nicht zu viel Platz im Leben zu geben. Wenn ich zu oft daran denken würde, hätte ich mehr Probleme damit. Ich probiere Dinge zu machen, die mir guttun. Etwas vom wichtigsten für mich ist das Reiten. Ich nehme seit ein paar Jahren Unterricht. Meistens darf ich jeweils auf demselben Pferd reiten. Es heisst Laxli. Ich spiele zudem Saxofon und gehe gern mit meinen Freundinnen raus.